22.08.2014 - Zeit und Geld für Gemeindeziele

Frauen der Wicherngemeinde informierten sich über die Finanzen der Kirche

„Die Menschen und nicht das Geld sind das wichtigste ‚Kapital’“ der Kirche, sagte Uwe Henke, stellvertretender Verwaltungsleiter des Kreiskirchenamtes mit Sitz in Bad Oeynhausen, in seinem Vortrag bei der letzten Zusammenkunft des Frauenfrühstücks in der Wicherngemeinde. Das Vorbereitungsteam hatte ihn und die Finanzkirchmeisterin der Gemeinde, Christiane Kemper, zum Thema „Kirche und Geld“ eingeladen. Für eine gute Arbeit sei aber natürlich auch Geld erforderlich, fuhr Henke fort.

Uwe Henke ist im Kreiskirchenamt in Bad Oeynhausen zuständig für die Finanzen und die Verteilung der Kirchensteuern. Die Verantwortung für die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder liege bei den Kirchengemeinden, machte er deutlich. „Dabei muss die Verwendung der Geldmittel vernünftig, nachhaltig, generationengerecht und vorausschauend sein“, sagte er. Zwar sei die Kirche in ihren vielen Arbeitsbereichen auch sehr auf Spenden angewiesen, die Kirchensteuer bleibe aber weiterhin die Haupteinnahmequelle.

Henke ging unter anderem auch auf die aktuelle Diskussion um die sogenannte Abgeltungssteuer ein. Die Kirchensteuer auf Abgeltungssteuer ist keine neue Steuer. Geändert wird ab 2015 lediglich das Erhebungsverfahren. Wie hoch die Kirchensteuer bisher war und zukünftig ist, erläuterte Henke an einem Beispiel:
Bei einem Vermögen von 200.000 € und einem Zinssatz von 1 % pro Jahr werden Zinsen von 2.000 € erzielt. Der Freibetrag für Ehepaare liegt bei 1.602 €. Die Abgeltungssteuer (25 %) wird also lediglich auf die Differenz von 398 € erhoben. Die Abgeltungssteuer beträgt somit ca. 100 €. Auf der Basis dieser 100 € wird die Kirchensteuer auf Kapitalerträge in Höhe von 9 % berechnet. Zu zahlen sind somit 9 € Kirchensteuern bei Zinsen von 2.000 €.

Christiane Kemper berichtete anschließend über die finanzielle Situation der Wichernkirchengemeinde. Mit der Einsparung der zweiten Pfarrstelle sei zwar eine finanzielle Entlastung geschaffen worden, aber wegen der sinkenden Kirchenmitgliederzahlen müsse trotzdem gut gewirtschaftet werden, sagte die Kirchmeisterin. „Das Presbyterium macht sich viele Gedanken über eine sparsame Haushaltsführung, darf aber gleichzeitig nicht die Ziele unserer Gemeinde aus den Augen verlieren. Wir wollen eine offene Gemeinde sein mit vielen Angeboten und Möglichkeiten, unser Gemeindezentrum zu nutzen. Dafür müssen wir uns immer wieder an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen und wir müssen auch unsere Gebäude erhalten“, so Kemper weiter.

Unterstützt wird Pfarrer Matthias Mengel durch den Gemeindepädagogen Michael Manhart. Darüber hinaus sei die Gemeinde jedoch sehr auf die Unterstützung durch ehrenamtlich Mitarbeitende angewiesen. „Dringend notwendig sind noch mehr Zeit- und auch Geldspenden, um alle Angebote aufrecht erhalten und notwendige Bauprojekte, wie die Sanierung des Kirchturmes, umsetzen zu können“, sagte Christiane Kemper. „Jeder kleine Beitrag von Zeit oder Geld helfe bei der Umsetzung der Gemeindeziele.

Bild: Christiane Kemper, Kirchmeisterin für Finanzen in der Wicherngemeinde, und Uwe Henke, stellvertretender Verwaltungsleiter des Kirchenkreises, informierten über die Finanzierung der kirchlichen Arbeit.